Mit klassischen boom-bap hiphop-sounds, meisterhafter Lyrik, sozialkritischen Texten und herausragender Musikalität ist es wenig überraschend das Akua auch für ihr zweites Album beste Kritiken erhalten hat: Verglichen mit Künstlern und Künstlerinnen der HipHop-Bewegung der 90er Jahre, hat Naru's poetisches Talent Lob in und außerhalb von HipHop-Kreisen angesammelt, verstärkt von energetischen Live-Auftritten. Begleitet von ihrer Band DIGFLO, ein sechsköpfiges Ensemble komplett mit Drums, Keys, Saxophone/Flute, Guitar, Bass und Turntables, hat Naru den Ruf, das Publikum für sich einzunehmen, die Menge zu begeistern und zu inspirieren und manche dazu zu bringen, die Rolle der Frau im Hip-Hop grundlegend zu überdenken - Deutlich ist ihre Musik und Performance das Erbe der Soulmusik und der damit verbundenen bahnbrechenden weiblichen Tradition, auf der sie aufbaut.

Emicida scheint auf den ersten Blick ein ungewöhnlicher Typ für den derzeitigen brasilianischen Hip Hop zu sein, da er eher aussieht wie ein liebenswürdiger Lehrer, als ein radikaler Rapper.
Allerdings sollte man nicht zu schnell urteilen, denn seine wohl überlegten und poetischen Texte haben Brasilien sofort erobert.

Als Leandro Roque de Oliveira (Emicida ist ein Wortspiel aus “MC“ und “homicida“ was so viel wie Mörder heißt) vor 31 Jahren in einem nördlichen Vorort von São Paolo geboren wurde, begann er wie viele andere vor ihm mit dem Imitieren jener MCs die er hörte und tappte seine eigenen englischen Versionen. Er wechselte schnell zum Portugiesischen und durch die in der Szene zirkulierenden Aufnahmen seiner Freestyle Battlerap Shows, später auch Mixtapes seines eigenen improvisierten Studios, verbreitete sich auch sein Ruhm.

2011 ging Emicida auf seine erste internationale Tour und spielte zwei Jahre später vor ausverkauftem Publikum in Brasilien. Es folgten Auftritte und Aufnahmen in den Vereinigten Staaten, sowie Konzerte in Europa. Neben seinen eigenen Releases steuerte er auch Soundtracks zu erfolgreichen Videospielen bei.

Sein aktuelles Album “About kids, hips, nightmares and homework...” entsprang einer bewusst gewählten dreiwöchigen Reise nach Afrika, vor allem nach Kap Verde und Angola, wo er auch mit lokalen Musikern zusammenarbeitete und einige seiner Tracks aufnahm.
Diese beinhalten “Mufete“ mit dem Perkussionist João Morgado, der für sein Spiel für angolanischen Semba, den Wurzeln des brasilianischen Sambas, bekannt ist oder “Passarinhos” und “Madagascar“, auf denen man Kaku Alves, Cesária Évora‘s langjährigen Gitarristen hören kann.
Doch er verliert dabei nie die einmalige brasilianische Komponente aus den Augen. Zusammen mit MCs der neuen Generation brasilianischen Raps, enthält das Album auch Kollaborationen mit Vanessa da Mata auf “Passarinhos” und auf “Baiana” mit Caetano Veloso.
Die Reise nach Afrika hatte für Emicida eine tiefere Bedeutung: sich einen alten Wunsch zu erfüllen und zum Teil dem Ruf seiner Vorfahren zu folgen.

Auf seinen Albumtitel bezogen, lassen wir Emicida selbst zu Wort kommen: „Die Höhepunkte der Reise, die mir am meisten im Kopf blieben, waren die lachenden, tanzenden Kinder und die sie umgebenden Albträume, die versuchen ihre Fröhlichkeit zu nehmen.
Inmitten von all dem war jeder mit seinen Verpflichtungen beschäftigt, seine Hausarbeiten zu machen..“