Di
10
März
2009
20:00
Einlass
21:00
Start
Di
10.03.
20:00
Einlass
21:00
Start
Konzert
10,00 €
Vorverkauf
+ Geb
12,00 €
Abendkasse
Tickets

KLEZ.E

Am Anfang ist der Wurm. Ein gefräßiges Bits & Bytes-Biest aus den virtuellen Untiefen des Cyberspace bohrt sich unaufhaltsam durch Glasfasern, um am Ende einer Leitung die Rechenmaschine von Tobias Siebert zum Wirt wider Willen zu bestimmen. Sekundenbruchteile später macht der Delbo-Gitarrist Bekanntschaft mit dem Code Klez.e. Bandname, there you are! PC-Krankheit schützt vor Geistesblitzen eben gerade nicht. Gesucht hatte er übrigens schon länger. Gemeinsam mit Patrick Vollperg, Filip Pampuch, Christian Schöfer und Daniel Moheit, den Freunden, die der Klez.e-Sänger im Sommer 2002 zur Bandprobe lädt. Und was soll man sagen: Sie setzten seine ursprünglich ohne weitergehende Ambitionen abseits von Delbo geschriebenen Lieder schlicht perfekt um. Tränen der Rührung sollen geflossen sein. Klez.e also. Weil die ungefähre Schreibweise und die verwirrende Aussprache Sinnbild sind für die treibende, intelligente, aber nie verkopfte Indie-Gitarrenmusik der Berliner. Unkonkrete Impressionen aus der kopfstehenden Zwischenwelt, die sich Gegenwart nennt. Um deren desolaten Zustand man weiß, in der Echtheit zum seltenen Gut wird und Einsamkeit zur Regel gehört. "Es gibt Raum für eigene Interpretationen. Wir wollen keinen Namen, der die Sache sofort beschreibt", gibt Siebert zu Protokoll. Fragile Liebeslieder, die dir die eigene Geschichte nicht klauen, durchkreuzt von intensiven Bildern von genau jenen Abenden, die nur du selbst ausgelebt hast. Weit weg vom Standard kommt das ganz nah ran an den verwundbaren Kern und an die ureigenen Gedanken. Auch instrumental lässt das Quintett weit mehr als Gitarren, Schlagzeug, Bass, Klavier und Laptop geschehen. Bassist Moheit zeichnet nebenbei für Akkordeon und Orgel zuständig, während Gitarrist Schöfer an Weingläsern hantiert. Vibraphon, Theremin, Harmonium, Cello und Banjo dürfen ebenso mit. Aber nicht für die große Pose stellen Klez.e Studio beziehungsweise Bühne voll, sondern zur Begleitung von dem, was den Mikrokosmos bewegt: Die Nacht und dein Gesicht. Und mein Leben ändert sich. Und du bleibst und bleibst und bleibst. Und veränderst mich veränderst mich. Und du stehst mit mir am Strand. Deine Zeit in meiner Hand. Und bist frei bist frei bist frei. Und nicht gegangen gegangen gegangen. Und sagst nichts. Und ich bin gefangen in dieser Zeit. ("Strandlied" aus dem Album "Flimmern")