Sa
13
August
2011
16:00
Start
Sa
13.08.
16:00
Start

FLIMMERN IM LIDO!

Die West/Ost-Berliner Kinogeschichte des Lido der 1950er-Jahre mit den Filmen „Sheriff Teddy“, „Wir Wunderkinder“ und Zeitzeugen.
Film Event
1,00 €
Abendkasse

FLIMMERN IM LIDO!

Die West/Ost-Berliner Kinogeschichte des Lido der 1950er-Jahre mit den Filmen „Sheriff Teddy“, „Wir Wunderkinder“ und Zeitzeugen.

Das Lido hat glücklicherweise die grauen Mauerjahre am Schlesischen Tor unbeschadet überstanden und ist nicht unter die Abrissbirne geraten. Es musste somit nach dem Mauerbau nicht das Schicksal vieler West-Berliner Kinos teilen, die einfach zerstört wurden.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges boomte ab1950 die Gegend rund um das Schlesische Tor und das Leben brodelte, fast so wie heute. Die Schlesische Straße war eine Vergnügungsmeile für die Ost-Berliner, trotz politisch geteilter Stadt z.B. leicht zu erreichen über die Oberbaumbrücke, besonders für die Jugendlichen, aus Friedrichshain bis hin nach Treptow und Köpenick, war es der kleine Kudamm. Zwar mit weniger Glamour, aber hier war was los, es gab Kneipen mit Musikboxen und – ganz wichtig - Kinos, die „Traumpaläste“ der Nachkriegsjahre. 1951 entstand das Lido als Kino-Neubau mit über 500 Sitzplätzen, und war damit in Kreuzberg eines der wenigen eigenständigen Kinobauten, im Gegensatz zu den meisten Filmtheatern, die in Wohnhäuser eingebaut wurden. Die 1950er-Jahre waren das goldene Jahrzehnt für das Lido, schon oft ab dem frühen Vormittag waren die Kinovorstellungen ausverkauft. Dies lag auch daran, dass das Lido, wie auch die anderen Kinos „Casino“ und „Centrum“ in der Schlesischen Straße den Status von „Grenzkinos“ besaßen, was verbilligte Vorführungen für Ost-Berliner Kinobesucher bedeutete.
Mit der totalen Teilung Berlins und dem Mauerbau ab 13. August 1961 brach das Leben rund um das Schlesische Tor zusammen, in den Folgejahren verödete die Gegend dramatisch, das lebendige Zentrum war über Nacht zur abgegrenzten Sackgasse geworden.
Als Kino hielt sich das Lido noch bis 1966, dann musste es schließen, ohne Ost-Besucher konnten die „Lichtspiele des Ostens“ (die Abkürzung für Lido) nicht mehr überleben.

Anlässlich des 50. Jahrestags des Mauerbaus erinnert das Projekt „Flimmern auf dem Eisernen Vorhang – Die Geschichte der Berliner Grenzkinos 1950-1961“ mit Filmen, einer Ausstellung und Webseite an die Kinogeschichte des Lido und der anderen Grenzkinos in Berlin.
Am 13. August, dem 50. Jahrestag des Mauerbaus erinnert im Lido, in Zusammenarbeit mit Kulturprojekte GmbH unter dem Dach der offiziellen Erinnerungsfeierlichkeiten „50 Jahre Mauerbau“, ein besonderer Kinotag an die Geschichte der Berliner Grenzkinos.
Gezeigt werden zwei Filme, die tausende Zuschauer aus Ost und auch aus West damals im Lido sahen.

Zunächst läuft der DEFA-Kinderfilm-Klassiker „Sheriff Teddy“ aus dem Jahre 1957, der auch rund um das Schlesische Tor gedreht wurde und über einen Jungen erzählt, der im Berlin der 1950er-Jahre mit seiner Familie von West-Berlin nach Ost-Berlin zieht.
Anschließend gibt es einen der besten deutschen Filme des Nachkriegsjahrzehnt zu sehen, der damals die Kinobesucher aus Ost und West in Scharen ins Kino lockte.
Die Satire „Wir Wunderkinder“ von Kurt Hoffmann aus dem Jahr 1958 ist eine unterhaltsame und zugleich doch sehr kritische Zeitreise durch vier Jahrzehnte deutscher Geschichte. In den Hauptrollen Hansjörg Felmy, Johanna von Koczian und Elisabeth Flickenschildt, mit Wolfgang Neuss als böse kommentierendem Kabarettisten und Horst „Derrick“ Tappert in seiner ersten Filmrolle.
Dazu gibt es Wochenschauen und Zeitzeugen erinnern sich an ihre damaligen Kinobesuche.
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