33 Tage in Ketten, das zweite Studioalbum von Fehlfarben, erschien im Herbst 1981 nach dem Ausstieg von Peter Hein. Kurz vor einer geplanten Deutschlandtour im Frühjahr 1981 hatte er der Band den Rücken gekehrt, da er mit dem zunehmenden Erfolgsdruck nicht zurechtkam. Gitarrist Thomas Schwebel, der bei Monarchie und Alltag noch gemeinsam mit Peter Hein die Texte geschrieben hatte, übernahm schließlich das schwierige Amt des Frontmanns. Trotz dieser personellen Umbrüche steht 33 Tage in Ketten dem Vorgängeralbum Monarchie und Alltag in nichts nach. Textlich wie musikalisch ist es der logische und konsequente Nachfolger, mit derselben emotional beklemmenden Dichte. Schwebel erweist sich dabei als herausragender Gitarrist, Texter und Sänger. Zu Unrecht steht 33 Tage in Ketten seit seinem Erscheinen im Schatten von Monarchie und Alltag. Mit seinem ikonischen Cover ist das Album ein Post-Punk-Monolith: hart, aufwühlend und dennoch tanzbar – ein essentielles Werk des bundesdeutschen Undergrounds der 1980er Jahre.

Im Vergleich zum Vorgänger wirkt das Album härter, rauer und impulsiver. Der Besetzungswechsel – Peter Hein war nicht mehr dabei, Thomas Schwebel übernahm den Gesang – markiert einen deutlichen stilistischen Umbruch. Musikalisch verbindet 33 Tage in Ketten Elemente aus Post-Punk, New Wave und Rock. Texte und Klang erzeugen eine dichte, beunruhigende Atmosphäre mit mehr Dramatik und Aufruhr. Mit Songs wie „Tanz mit dem Herzen“, „Hutschläger“ oder „Die wilde Dreizehn“ gelang der Band eine überzeugende Weiterentwicklung.

Kommerziell war das Album nur mäßig erfolgreich: In den deutschen Charts erreichte es Platz 36 und hielt sich dort 26 Wochen. Trotz der damals gemischten Resonanz genießt 33 Tage in Ketten heute Kultstatus bei Fans und gilt als wichtiger Beitrag zur deutschsprachigen Alternativmusik.

Zur Wiederveröffentlichung von 33 Tage in Ketten stellte Thomas Schwebel eine Band zusammen, bestehend aus ihm selbst, Peta Devlin, Rick McPhail (ex Tocotronic) und Gunther Buskies (Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen), um diesen Klassiker live in Gänze aufzuführen.